Sonnn Hals… Immerhin ein Euro billiger als in der Filiale dachte ich mir. Kann man ja mal ausprobieren dachte ich mir. Also ab auf die DHL-Seite um dort Online die Frankierung für ein Paket auszuführen.
Die Benutzerführung war auch sehr übersichtlich: ja, ein Paket, Gewicht und Abmaße stimmen, Absender und Empfängeradresse ok, bezahlen… mmh, na gut dann PayPal. Danach sollte dann eigentlich das Drucken der Paketmarke kommen, kam auch: entweder per Java-Programm über Java Web Start oder per PDF.
Da ich schon wusste, das Java Web Start bei meinem 64bit-Ubuntu nicht funktioniert (ja ja, mittlerweile soll Sun es hinbekommen haben) habe ich PDF gewählt, war bisher nie ein Problem, sollte auch hier kein Problem sein. Ok, da ist der Download-Link. Schnell angeklickt und gespeichert. Acrobat-Reader mit der PDF-Datei aufgerufen und …
Verwunderung! Statt einem normalen PDF-Dokument das man nun drucken könnte, hat man es mit einem interaktiven Dokument zu tun, das erstmal mäkelt man möge doch bitte JavaScript aktivieren und ansonsten im Prinzip nur aus eine Ansammlung des Wortes ‘Muster’ in einer Schriftgröße geschätzt jenseits von 72 Punkt besteht.
Na guuut… Also die Plugins für den Acrobat-Reader nachinstalliert. Habe ich bis jetzt eigentlich nie gebraucht. Danach wurde ich dann mit Meldungen beglückt, die einen darüber informierten, dass dieses Dokument gerne nach Hause telefonieren möchte. Gut, zweimal abgenickt und man kann über zwei Links entweder ein Musteretikett oder das entgültige Etikett drucken. Dieses allerdings nur einmal!
Hallooo? Was soll der denn bitte dieser Unfug? Bei den Kinokarten, die ich bisher Online erworben hatte war jedenfalls ein (auch mehrfaches) Drucken ohne solche Mätzchen möglich, da ja im EDV-System der vergebenen Code gespeichert ist und so in jedem Fall ein Missbrauch durch Mehrfachbenutzung auffallen würde. Aber da DHL ja anscheinend Sendungsnummern mehrfach vergibt (hier nachzulesen), haben sie anscheinend ein Problem damit. Vielleicht sollte jemand die mal über die Existenz von Fotokopieren oder Scannern aufklären! Verhindert wird hier also gar nichts, es werden den Benutzern also nur unnötig Steine in den Weg gelegt. Aber zurück zu meinem Versuch. Da auf Anhieb ja nichts klappt, erstmal auf den Testausdruck geklickt und….
Nichts! Na ja, nicht wirklich nichts, sondern die Fehlermeldung “lp: The Printer or class was not found.”. Also mal das Drucken über den im Acrobat-Reader integrierten Menüpunkt ausprobiert. Das funktionierte, druckte allerdings nur das Muster und das auch noch zu klein.
Da der Ersteller des Dokuments allerdings meint, er müsse das Drucken noch mal neu erfinden, ist ein Ausdruck nur über die eingebetteten Links mittels JavaScript möglich. Also mal Google zu der Fehlermeldung gefragt und siehe da… Andere hatten dasselbe Problem. Die Lösung: ein älterer Acrobat-Reader (7.0.4), ich habe 8.1.3. Langsam wirds nervig!
Acrobat-Reader 7.0.4 installiert, dessen Startscript gefixt, damit er auch unter Ubuntu 8.10 noch startet; Dokument geladen; Link für das Muster angeklickt und…
Hurra! Er druckt….
… eine leere Seite! Wir haben leider keine Auslegware nur Fertigparkett.
Wäre ich einfach zur Post gefahren, hätte dort den Paketschein ausgefüllt und das Paket abgegeben, so wäre ich mittlerweile wieder zu Hause und Kaffee hätte ich in der Zeit auch noch kochen können.
Mittlerweile hatte ich es einfach satt und die schwache Hoffnung, dass das nur einmal mögliche Drucken des Versandetikettes im Gegensatz zum Musteretikettes schon funktionieren würde…
… hat es natürlich nicht! Auch nur eine leere Seite. Dafür war immerhin der Link für das Drucken aus dem Dokument verschwunden und sicherlich wurde dem zentralen Server auch mitgeteilt, dass das Drucken erfolgreich war. Na immerhin etwas, das funktionierte.
Das Ende der Geschichte: ich habe das Paket zum nächsten Paket-Shop gebracht, dort mit dem Kugelschreiber den Paketschein ausgefüllt und 6,90 € bezahlt. Ich habe DHL per Kontaktformular ein Reklamation zukommen lassen, um meine umsonst bezahlten 5,90 € erstattet zu bekommen. Ich glaube allerdings nicht, dass das was wird!
Ein guter Rat an DHL: man gewinnt keine Kunden, in dem man es ihnen möglichst schwer macht und diese am Ende auch noch Geld verlieren! Das Drucken kann schließlich auch aus anderen Gründen schiefgehen, etwa weil der Drucker einen Papierstau oder keine Tinte hat. Und das durchaus auch unter Windows!
Vielleicht solltet ihr mal die Anbieter von anderen Online-Dienstleistungen kontaktieren, die können euch sicher beraten was Nummernkreise und professionelle Softwarelösungen betrifft.
DHL Online Frankierung,